Bericht Hanf-Bus-Tour

von Jan Paki

Rollender Feldtag zeigt Unterschiede im Hanfanbau

Rollender Feldtag zeigt Unterschiede im Hanfanbau

Von Hanfschlag zu Hanfschlag

Rund 40 Interessierte und Akteure fuhren am 6.9.2023 mit dem Bus zu fünf Hanfschlägen in Heiligengrabe, Blumenthal, Grabow, Gottberg und Braunsberg. Wir wollten wissen, wie gut der Winter-Hanf an diesen Standorten bisher gewachsen ist. Kurz gesagt gab es große Unterschiede im Aufwuchs und im Bestand. Interessant natürlich welches Feld wie bearbeitet und gedüngt wurde.

Die 44 Hektar Faserhanf der Sorte Fedora von Hans-Heinrich Grünhagen in Heiligengrabe, nach Wintergerste im Strip-Till-Verfahren gesät, war gut entwickelt und verspricht eine ausreichende Menge und Qualität. In Blumenthal zeigte das Feld von Bettina Teiche - nach Gerste gepflügt und gedrillt – ebenfalls einen guten Bestand. Ihr zweiter Hanfschlag in Grabow war dagegen von Serradella überwuchert. Der Hanf konnte sich nicht durchsetzen.

Hervorragend entwickelt war das Feld von Rüdiger Pöhl in Gottberg. Gleichmäßig mannshohe Hanfpflanzen waren das Ergebnis einer Aussaat mit Scheibendrill nach Winterroggen. Gedüngt hatte der Biobauer mit Stallmist und effektiven Mikroorganismen (EM).

Das Feld in Braunsberg von Thomas Breetz dagegen hatte einen „Ziehharmonika-Charakter“, das heißt der Aufwuchs war sehr unterschiedlich. Üppige Streifen wechseln sich mit kleinen Pflanzen ab. Die Gründe dafür sind rätselhaft. Ob diese Pflanzen als Rohstoff für die Faserproduktion taugen, ist noch unklar.

Antonia Schlichter, die Anbauleiterin von Felde Fibres im Temnitzpark sammelte die Anbau-Daten und arbeitet an einer Anbaustrategie für die Region. Faserhanf wächst grundsätzlich gut auf den leichten Böden der Prignitz. Dennoch gibt es noch viele Fragen, was Fruchtwechsel, Aussaat und Düngung betrifft.

Die Firma Felde Fibres baut derzeit im Temnitzpark ein Werk, in dem aus 20.000 Tonnen Hanfstroh 6.000 Tonnen Fasern hergestellt werden sollen. Die schon fertigen Lagerhallen war eine Station auf der Bustour.

Auf dem Pöhlschen Hof in Gottberg versorgte der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land, der auch die Busfahrt organisiert hatte die Teilnehmer mit Crêpes aus Hanfmehl.

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